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Politik Ein Cyborg für alle Fälle

Politik: Ein Cyborg für alle Fälle

Ich war vor ein paar Wochen in Pittsburgh, um dort den Cyborg Tim Cannon kennenzulernen. Um besser zu verstehen, was ihn und seine Kollegen von der Firma »Grindhouse Wetware« dazu motiviert, in der Garage gebaute Maschinen in ihre Körper zu pflanzen, habe ich mir selbst einen Magneten in den Finger setzen lassen.

Das ist sozusagen der einfachste Trick, um ein »Cyborg 1.0« zu werden. Wie das so ist mit so einem Ding, erkläre ich in diesem Video:

Dazu habe ich noch eine kleine Sammlung von Youtube-Videos zusammengestellt, in denen man mehr über die Leute, die Bewegung und vielleicht auch unsere Zukunft erfährt. Man braucht ein bisschen Fantasie, um die Videos interessant zu finden. Die Technologie ist noch am Anfang, das ist alles noch sehr krude. Aber die ersten Handys waren auch so groß wie Koffer, und man konnte mit ihnen nur Telefonieren. Das Smartphone von heute ist damit ja nicht mehr zu vergleichen. Vielleicht wird also alles ganz schnell gehen, und die nächste Generation trägt die Google-Brille nicht mehr auf der Nase, sondern im Auge, oder im Hirn. Wer weiß. Ich selbst finde das, ehrlich gesagt, vor allem gruselig. Ich habe die Befürchtung, dass die Möglichkeiten sich schneller erweitern werden, als wir entscheiden können, ob wir sie wollen.

Tim Cannon, der Chef von Grindhouse Wetware, redet über die Zukunft, die er sich vorstellt:

Tim setzt sich zum ersten Mal eine frühe Erfindung von Grindhouse auf: Die »Thinking Cap«, einen Hut, in dem Elektroden sitzen, die sein Gehirn zu besseren Leistungen stimulieren sollen:

Und der vorläufige Höhepunkt von Grindhouse: Tim führt Circadia vor, die erste von Grindhouse selbstgebaute Maschine. Ein Thermometer, das unter der Haut sitzt.

Dieses Video ist der prophetische Moment der Grinder – der Do-It-Yourself-Cyborgs. Der Vortrag von Lepht Anonym auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs in Berlin 2010. Lepht ist für die allermeisten Grinder DIE Inspiration gewesen.

Und ein bisschen Bonusmaterial: Ein bionischer Arm, der über die verbliebenen Nervenenden gesteuert wird. Ein Exoskelett, dass Soldaten in Maschinen verwandelt. Und ein uraltes Video über »Neuromancer« von William Gibson, ein Buch, das jeder Mal gelesen haben sollte, wie ich finde. Wie von der Verkaufsdame darin so richtig gesagt wird: Ein Roman über eine düstere Zukunft von eigenartiger Schönheit. Cyborg Future.