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Freizeit Das erste Mal … Servus Hamburg!

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Wenn man neu in einer Stadt ankommt, tut man viele Dinge auf einmal zum ersten Mal. Man steht in seiner Wohnung und überlegt, wer soll eigentlich der erste Besucher sein? Mit wem trinkt man sein erstes Bier? Und welches Lied läuft in der Wohnung? Damit möchte man Erinnerungen in der Fremde schaffen, damit wir in fünf Jahren sagen können: Weißt du noch, damals? Die NEON-Redaktion ist seit einer Woche in Hamburg und hat ihre ersten Male gesammelt.

Fiona Weber-Steinhaus

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Irgendein französisches Emo-Lied im phänomenalen Radiosender Nova – le grand mix!
Erstes Bier: Astra aus Plastikbechern mit zwei Freundinnen im Millerntorstadion. Nach drei Bier schmeckte es hervorragend.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Der Postbote.
Erster Downer: Mein Nachbar Herr G. ist gestorben.

Lars Gaede

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Hamburg is for Lovers – David August
Erstes Bier: Mit Superfreund Supertobi auf dem Superbalkon.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Siehe superoben.
Erster Downer: Der Bäcker an der Ecke hat Franzbrötchen mit Zimt, Apfel, Schokolade, Streuseln, Walnüssen und Kirschen, aber keines mit Blattgold. Bitter.

Nora Reinhardt

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Im Taxi vom Flughafen, Radio NORA, man stelle sich das vor: RADIO NORA!
Erstes Bier: An einem warmen Samstagabend im Eimsbütteler Park mit Jana, Sophia und Kalle – und dem Grill. Schöne kleine Willkommensparty mit meinen Freunden aus der Zeit, als ich 2009 schon einmal in Hamburg gewohnt habe. Endete in einem Regenschauer, der uns klitschnass in die Wohnung flüchten ließ.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Stephan, mein Freund und Vermieter, der gerade auf Weltreise ist und nur zum Blitzbesuch in Hamburg war, zwischen seinem Iran-Aufenthalt und dem Griechenland-Sabbatical. Wir aßen iranisches Brot, das sehr dünn und sehr wenig gewürzt ist.
Erster Downer: Keiner. Ab jetzt nur noch Sundowner.

Martina Kix

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Destiny’s Child – Survivor. Im Sprinter mit meinen Kolleginnen Fiona und Anja. Wir sind über 100 Kilometer durch Starkregen gefahren und dann waren da plötzlich: blauer Himmel und die Kräne vom Hamburger Hafen.
Erste Bier: Sara, eine gute Freundin aus München kam mit zwei Flaschen »Augustiner« vorbei. Wir saßen zwischen Umzugskisten auf zwei Stühlen am Fenster.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Mathis, mein bester Freund. Kurz nach der Schlüsselübergabe kam er vorbei und nickte die Wohnung ab: »Das ist eine Martina-Wohnung«.
Erster Downer: Das Wetter. Viel zu windig. Viel zu kalt. Trick: Ich radle jetzt immer mit Mütze ins Büro. Was ist da nur los?

Manuel Kostrzynski

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Bally Prell – Isarmärchen (So viel Heimweh muss sein!)
Erstes Bier: Hacker Anno 1417. Bereitgestellt vom Kollegen und Neunachbarn Oliver.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Fritzi, der Nachbars-Kater.
Erster Downer: Jedes Wort (und Schnarchen!) der Nachbarn in der Nachbarwohnung (im Nachbarhaus) zu verstehen.

Miriam Dahlinger

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: »Alles neu« von Peter Fox: »Hey, alles glänzt, so schön neu. Hey, wenn’s dir nicht gefällt, mach neu! (whooo!)«
Erstes Bier: Das war eigentlich ein Glas Weißwein. Mit meiner neuen Mitbewohnerin im eigenen »Garten«.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Obwohl sie nicht mit umgezogen sind, wollte ich meine neue Wohnung als erstes meiner Familie und meinen besten Freunden zeigen: Ich bin also mit dem Laptop von Raum zu Raum gezogen und habe versucht, die Wohnung mit der wackeligen Skype-Verbindung festzuhalten. Viel erkennen konnte man wahrscheinlich nicht, aber weil ich alles in bester Maklermanier anpries, kamen schließlich doch die erhofften »ahhh!« »Ohhh!« und »schööön!«-Ausrufe.
Erster Downer: Die erste Einladung zu einer Party in der Heimat, an der ich nicht mehr teilnehmen kann. Noch schlimmer war aber das ständige Vibrieren des Smartphones, wenn die Freunde alles bis ins kleinste Detail planen. Aus der Whatsapp-Gruppe auszutreten, habe ich noch nicht übers Herz gebracht.

Onur Yildirancan

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Swing – Zero 7. Ein Song der Willkür, um die Stille zu durchbrechen, die während des Kistenauspackens herrscht.
Erstes Bier: Als ehemaliger Münchner war ich natürlich einiges gewohnt, was goldene Gerstensäfte betrifft – umso mehr wurde mein Weltbild erschüttert, als ich Omas Apotheke betrat (eine Spelunke im hiesigen Schanzenviertel): Moin, ein Alsterwasser hätt ich gern. Ich sprach diese Worte mit Bedacht aus, wie einen alten Zigeunerfluch. Und was wurde mir serviert? Ein schnödes Biermischgetränk aus Zitronenlimo – auch Radler genannt. Wie so häufig in meinem Leben war auch dieses erste Mal eine süffisante Enttäuschung.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Die liebe Mama. Wie Eltern so sind, hatte sie natürlich allerhand Hausfrauen-Tipps parat (obwohl sie keine ist): Wo kommt der Klarspüler rein, welcher Topf passt auf welchen Deckel und wie zum Teufel bedient man diese nagelneue Waschmaschine? Mama weiß alles.
Erste Downer: Das Wetter. Das verdammte Wetter. Man hatte mir ja schon sieben Tage Regen und Wind vorausgesagt – aber ich wollte es nicht glauben. Gleich an meinem ersten Tag stürmte und windete es aus allen Poren. So gar nicht wie München. Dafür liefen die restlichen Tage aber recht sonnig ab – toi, toi, toi!

Tobias Moorstedt

Freizeit: Das erste Mal … Servus Hamburg!

Erstes Lied: Swans – A Little God in My Hands
Erstes Bier: Astra Urtyp beim Montieren des Ikea-Schranks – wie aus einer kitschigen Bierwerbung.
Erster Besucher in der neuen Wohnung: Kollege Alard von Kittlitz, der mich eigentlich nur abholen wollte, um im tollen Savoy-Kino den nicht so tollen Godzilla-Film zu sehen, der dann aber doch noch zehn Minuten zwischen halbleeren Umzugskisten und Astra-Flaschen herumsaß, weil ich mal wieder nicht fertig wurde. Manche Dinge ändern sich auch durch einen Umzug nicht.
Erster Downer: Bislang – Tag 5 – gab’s nur Sundowner. Kann aber nicht mehr lange dauern bis die Müllhaufen vor der Haustüre in St. Pauli von der lokalauthentischen Requisits zum alltäglichen Ärgernis werden. Dafür habe ich zu lange in München gelebt.