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Freizeit Unterm Strich

Freizeit: Unterm Strich

In der vierten Klasse mussten wir über einen Hausbrand schreiben. Entweder aus der Sicht des Feuerwehrmanns oder aus der Sicht des Journalisten. Ich wählte die Sicht des Journalisten und bekam zum ersten Mal überhaupt ein richtiges Lob (davor war ich irgendwie zu verträumt gewesen, um mich in mündlicher oder schriftlicher Form effektiv am Unterricht beteiligen zu können). Also dachte ich: zur Zeitung! Dabei blieb es.

Was ich im Nachhinein komisch finde: Als ich nach dem Zivildienst endgültig einen Entschluss fasste, habe ich viele Gründe abgewogen: Spaß, Sinn, Ruhm. Ich habe aber nie darüber nachgedacht, was ich als Journalist eigentlich so verdienen würde. Ich habe noch nicht einmal entschieden, dass Geld für mich keine Rolle spielen sollte. Ich habe einfach gar nicht an Geld gedacht.

Heute denke ich natürlich schon daran. Und es gibt auch Momente, in denen ich bereue, nicht Jura studiert zu haben. Weil ich auf Monotonie und Auswendiglernen stehe, hätte ich das, glaube ich, ganz gut gekonnt. Und dann würde ich mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit heute besser verdienen.

In der Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe von NEON habe ich mich mit der Frage beschäftigt: Bekomme ich, was ich verdiene? Was man natürlich nicht getrennt von der Frage diskutieren kann, wie wichtig das Einkommen überhaupt ist. Hier interessiert mich eure Meinung. Worauf kommt es an im Job: Spaß, Selbstverwirklichung, ein gutes Team? Ist es wichtig, dass man Menschenleben oder das Klima rettet? Oder zählt eben doch nur die Kohle? Und bitte, seid ehrlich!

Was ich natürlich auch noch gerne wüsste: Hätte ich vielleicht doch Feuerwehrmann werden sollen?