12. Welchen dieser Aussagen über unser Wirtschaftssystem stimmst Du stark oder überwiegend zu?
74 %……..Unser Wirtschaftssystem ist in großen Teilen ungerecht.
Die Armen werden ärmer und die Reichen reicher. Wir brauchen mehr Umverteilung
32 %……..Ich kenne kein besseres Wirtschaftssystem – es ist alles gut, wie es ist
28 %……..Der Kapitalismus hat versagt. Wir brauchen mehr Regulierung des Marktes
26 %……..Die Politik hat versagt. Wir brauchen weniger Regulierung des Marktes.
26 %……..Es hat schon immer Unterschiede zwischen Arm und Reich gegeben. Wenn es den Wohlhabenden besser geht, geht es in der Folge auch den weniger Wohlhabenden besser.
Systemupdate. Knapp drei Viertel der 18- bis 35-Jährigen finden das derzeitige Wirtschaftssystem ungerecht. Uneinig ist man sich hingegen darüber, wie man das komplexe Problem lösen könnte – 28 Prozent fordern mehr Regulierung des Marktes, 26 Prozent weniger Regulierung.
13. Welchen dieser Aussagen über den Holocaust stimmst du stark oder überwiegend zu?
70 %……..Ich bin mir der Schuld der Deutschen in der Vergangenheit bewusst, fühle mich
aber im Hier und Jetzt nicht verantwortlich.
34 %……..Unter das Thema Holocaust sollte man endlich einen Schlussstrich ziehen.
05 %……..Der Holocaust interessiert mich nicht.
03 %……..Ich schäme mich wegen der Vergangenheit
dafür, Deutscher zu sein.
03 %……..Ich verschweige im Ausland deswegen manchmal, dass ich Deutscher bin.
14. Worauf kann man als Deutscher stolz sein?
72 %……..Qualität deutscher Produkte
56 %……..Fleiß und Ordnung
53 %……..Soziale Absicherung
53 %……..Erfindergeist
50 %……..Wirtschaftsleistung
50 %……..Den Demokratieaufbau nach 1945
49 %……..Das Grundgesetz
15. Wie nimmst du die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen wahr? *
14 %……..Unterscheiden sich stark
71 %……..Unterscheiden sich etwas
11 %……..Unterscheiden sich so gut wie gar nicht
16. Wie beurteilst du den Erfolg der deutschen Wiedervereinigung? *
47 %……..Vollständig/eher geglückt
45 %……..Teils geglückt, teils schiefgegangen
04 %……..Eher/völlig schiefgegangen
Wende. In der NEON-Umfrage 2005 fanden noch 32 Prozent, dass sich Ost- und Westdeutsche stark unterscheiden. Und nur 14 Prozent meinten, dass die Wende vollständig/eher geglückt sei. Deutschland ist seitdem eindeutig weiter zusammengewachsen. Wahrscheinlich war das am Ende nur eine Frage der Zeit: Wer kann sich schon noch an die Zeit erinnern, als BRD und DDR bei Olympischen Spielen um den Titel »Bestes Deutschland« wetteiferten?
18. Und was ist mit Deutschlands Einfluss auf die EU?
38 %……..Deutschland sollte mehr Einfluss haben
34 %……..Deutschland sollte so viel Einfluss haben, als es gegenwärtig hat
12 %……..Deutschland sollte weniger Einfluss haben, als es gegenwärtig hat
Europa. Die Menschen in Griechenland, Spanien und Italien sind vermutlich der Meinung, dass Angela Merkel mächtig genug in Brüssel ist. 38 Prozent der jungen Deutschen wünschen sich jedoch noch mehr Einfluss für die deutsche Regierung. 44 Prozent wollen den Einfluss der EU in Deutschland verringern. Wenn man sich ansieht, wie gut Deutschland gerade wegen der EU dasteht, ist das schon seltsam.
19. Sollte Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen?
61 %……..(Eher) nein
35 %……..(Eher) ja
20. Und sollte der Zuzug von EU-Ausländern stärker beschränkt werden?
30 %……..Ja
28 %……..Nein
31 %……..Kommt auf die Qualifikation an
06 %……..Kommt darauf an, woher genau aus Europa sie kommen
Einwanderung. Weltweit wächst die Zahl der Flüchtlinge, aber Deutschland, finden viele der Befragten, sollte nicht mehr von ihnen aufnehmen. Auch die EU-Bürger sollen nach der Mehrheitsmeinung nicht mehr so frei zu uns kommen dürfen.
Gleichberechtigung. Gegen die These, dass Männer und Frauen im Jahr 2014 gleichberechtigt sind, spricht die Tatsache, dass Männer und Frauen das unterschiedlich sehen.
23. Würdest du lieber woanders als in Deutschland leben?
32 %……..(Eher) ja
64 %……..(Eher) nein
04 %……..Keine Angabe
Heimatliebe. In der NEON-Umfrage 2005 wollte noch über die Hälfte der Befragten lieber woanders leben als hier (das Sehnsuchtsland Nummer eins war Spanien). Heute sehen die wenigsten einen Grund, Deutschland zu verlassen (obwohl es viele Reality-TV-Shows zum Thema gibt). Und wenn fort, dann in stabile Länder wie Kanada oder die Schweiz.
Wohnen. Diese Zahlen werden noch interessanter, wenn man sie weiter aufdröselt. Von den Befragten unter 25 Jahren wohnen knapp die Hälfte noch bei den Eltern. Liegt es an Mamas Essen und der Waschmaschine? Wollen sie keine eigene Wohnung? Oder liegt es daran, dass man sich in den teuren Innenstädten kaum eine Wohnung leisten kann?
* Bei den mit Sternchen markierten Fragen wurde die Gruppe der Befragten auf die 18- bis 30-Jährigen begrenzt. Der Grund: Wir wollten die Ergebnisse mit jenen der Umfrage aus dem Jahr 2005 vergleichen, in der nur diese Altersgruppe befragt wurde. – Alle Angaben in %; zu 100 % fehlend: keine Angabe; bei manchen Fragen waren Mehrfachantworten möglich.
Interview: Politik
»Die Jungen Deutschen sind gut informiert«
Rechte und Linke treffen sich auf der Genmais-Demo, und Facebook ist politischer als der Fußgängerzonenwahlkampf. Gut so, meint der Soziologe Paul Eisewicht.
Er forscht in Dortmund über verschiedene Jugendkulturen. Das komplette Interview lest ihr hier.
Essay: Die Stimme einer Generation
Umfrage – Teil 1: Zukunft, Politik, Ängste
Umfrage – Teil 2: Wirtschaft, Politik, Religion, Heimat
Umfrage – Teil 3: Job, Karriere, Lebensplanung
Umfrage – Teil 4: Liebe, Sex, Beziehung
Umfrage – Teil 5: Sport, Konsum, Alltag, Internet
