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Politik Mord auf dem Reiterhof

Politik: Mord auf dem Reiterhof

Im Sommer 2012 wird auf einem Freibadparkplatz am Rand von Berlin die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die 21-jährige Pferdewirtin Christin wurde dort, nur wenige hundert Meter von ihrem Elternhaus entfernt, erdrosselt. Erst glaubt die Polizei an eine Beziehungstat und verhaftet Christins Freund, den 23-jährigen Springreiter Robin. Doch die weiteren Ermittlungen lassen ein Mordkomplott hinter der Tat vermuten, das so absurd klingt, als hätte es sich ein untalentierter Krimiautor ausgedacht.

Christins Freund Robin soll, so vermutet die Staatsanwaltschaft, gemeinsam mit seiner Mutter aus Habgier monatelang den Tod der jungen Frau geplant haben. Sie sollen mehrere Lebensversicherungen für Christin abgeschlossen haben, um nach ihrem Tod mit den Versicherungszahlungen einen Reiterhof zu kaufen. Zweimal sollen sie vergeblich versucht haben, Christin zu töten. Einmal ging Robins Mutter mit einem Küchenmesser auf sie los, beim zweiten Mal soll Robin seine heimliche Geliebte Tanja, ebenfalls Reiterin, angestiftet haben, seine Freundin zu vergiften. Christin, die keinerlei Verdacht schöpfte, überstand beide Angriffe. Für 500 Euro Honorar soll Robin daraufhin mit Hilfe von Tanjas Bruder einen Auftragsmörder engagiert haben: den 24-jährigen Pizzaboten Steven aus Dortmund, der Christin schließlich getötet haben soll.

Die Details dieser unglaublichen Geschichte lest ihr hier. Noch hat das Berliner Landgericht, das diesen Fall verhandelt, kein Urteil gesprochen. Der Termin dafür ist derzeit für den 29. Januar angesetzt – dann werden wir hier über den Ausgang des Verfahrens berichten.

Tanja, die in Robin verliebt war, hat als Einzige ein umfassendes Geständnis bei Gericht abgelegt. Robin und seine Mutter haben bislang die Aussage verweigert und lediglich schriftliche Stellungnahmen verlesen, in denen sie bestreiten, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Robin weist Tanja die Schuld an Christins Tod zu, er sei da lediglich »in etwas hineingeraten«. Steven, der als Auftragsmörder angeheuert worden sein soll, gibt zu, dass er zur Tatzeit am Tatort war, bestreitet aber, die junge Frau erdrosselt zu haben, das habe Robin getan.

Nun muss das Gericht entscheiden. Sollten die Angeklagten wegen heimtückischen Mords aus Habgier verurteilt werden, müssen sie mit lebenslangen Haftstrafen rechnen.