Donnerstagabend
20.45 Uhr
Eigentlich fängt mein Wochenende ja schon am Donnerstag an. Ich hole meinen Freund, der mich für ein paar Tage in Hamburg besuchen kommt, vom Flughafen ab. Gut, dass ich zu früh dran bin, der Flieger ist überpünktlich, dennoch stehe ich eine ganze Weile rum, beobachte die anderen Wartenden und überlege mir, wen sie wohl abholen.
Amüsiert lausche ich einem Gespräch zwischen einem ungefähr 15-Jährigen und seinen Eltern. Mit einem schönen Strauß roter Rosen bewaffnet, diskutiert er mit ihnen, wo sie auf ihn und sein wohl bald eintreffendes Mädchen warten sollen. Die Eltern ärgern ihn ein wenig und geben vor hier bleiben und mit ihm warten zu wollen, bewegen sich dann aber doch kichernd in Richtung Ausgang. Der Junge ist sichtlich erleichtert. Sobald sie um die Ecke sind, zückt er sein Handy, um mit der Kamera nochmal seine Frisur zu checken. Ich fühle mich ein bisschen schlecht: ich habe keine Blumen und meine Haare sind ganz verwuschelt, weil ich auf dem Weg zum Flughafen eine Mütze getragen habe. Tja, zu spät! – 21. 25 Uhr: Mein Freund ist da.
Freitagnachmittag
16.45 Uhr
Grafiker Manni kommt einen Sprung bei uns in der Online-Redaktion vorbei. Er hat eine Skeletor-Figur dabei und bringt damit einen Stein ins Rollen: Onur muss sich jetzt sofort (!) den neuen Starwars-Trailer anschauen.
16.55 Uhr
Sofort ist nicht immer gleich sofort. Technische Hindernisse: der Player muss erst installiert werden. Onur flippt aus!
17.01 Uhr
Geschafft! Player ist installiert, Trailer geladen und Onur total gefesselt.
Auch Oliver gesellt sich zu uns. Der Trailer wird nochmal und nochmal angeschaut und analysiert. Miriam und ich verstehen die Aufregung nicht ganz. Trotzdem haben wir sehr viel Spaß an Onurs vor Begeisterung strahlendem Gesicht.
18.00 Uhr
Feierabend! Hallo Wochenende!
Samstag
10.00 Uhr
Eigentlich hat der Wetterbericht heute Sonnenschein versprochen. Als mein Wecker klingelt, ist davon noch nichts zu sehen. Ich drehe mich nochmal um und schaffe es erst gegen Mittag aufzustehen.
14.30 Uhr
Heute Abend lerne ich die Mama meines Freundes kennen. Wir sind zum Essen eingeladen und ich habe angeboten, den Nachtisch mitzubringen. Ich möchte Käsekuchen machen. Die wichtigste Zutat dafür ist Käsekuchenhilfe. Ich weiß zwar, wo ich diese herkriege, aber noch nicht wie ich da hinkomme.
Den Weg nachgesehen geht es gleich los. Ich habe meinen Spaß und schieße unterwegs jede Menge Selfies für den Beitrag hier. Erst ist mein Freund etwas irritiert, dann lässt er sich doch auch noch zu einem Lächeln hinreißen.
16.30 Uhr
Der Teig ist schon vorgebacken. Jetzt gehts an die Quarkmasse und dann muss das Ganze nochmal eine Stunde in den Ofen. (Rezept gibt es übrigens hier.)
17.45 Uhr
Der Kuchen ist fertig und wird unausgekühlt eingepackt. Wir sind spät dran und hätten schon vor einer Viertelstunde starten sollen. Ich bin jetzt doch ein bisschen nervös.
18.20 Uhr
Vor dem Käsekuchen gibt es Flammkuchen, Feldsalat, Rotwein und gute Gespräche. Alles toll. Ich glaube, die Mama mag mich und ihrem Lebensgefährten schmeckt mein Kuchen ganz ausgezeichnet. Puh, die Aufregung im Vorfeld war also ganz umsonst.
22.15 Uhr
Wir sind auf dem Heimweg. Meine Mitbewohnerin ruft an, um uns vorzuwarnen. Wir sollen uns nicht schrecken – die Haustür wurde wohl, kurz nachdem wir das Haus verlassen hatten, aufgebrochen. In eine Wohnung im Erdgeschoss wurde eingebrochen und es wurde alles nach Wertsachen durchwühlt. Ziemlich gruselig! Wir gehen schlafen und sind froh nicht an der Stelle unserer armen Nachbarn zu sein.
Sonntag
11.20 Uhr
Heute ist das Wetter zwar auch nicht viel besser als gestern. Dennoch schaffen wir es uns für eine Joggingrunde im Planten un Blomen zu motivieren. Schlechte Idee: es ist viiiiel zu kalt! Brrrr!
Der Park ist schön. Ich versuche mich auf die tolle Natur um mich herum zu konzentrieren. Aber auch das lenkt mich auf Dauer nicht wirklich davon ab, dass meine Finger von der Kälte schön aber langsam taub werden.
Ich jammere – mit Erfolg: wir drehen nur eine sehr sehr kleine Runde.
12.50 Uhr
Jetzt nur noch Frühstück beim Bäcker besorgen …
… und dann endlich: eeeeesssen!
16.00 Uhr
Wir sehen uns die Ausstellung Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie in den Deichtorhallen an.
Das für mich aussagekräftigste Foto wurde 1970 von Ara Güler aufgenommen und zeigt spielende Kinder in Ankara.
19.00 Uhr
Wieder daheim wird Abendessen gekocht. Heute gibt es unter anderem Bratpaprika. Die habe ich beim letzten Einkauf aus der reinen Faszination heraus, dass es eigens zum Braten vorgesehene Paprika gibt, mitgenommen. Hatte ich zuvor noch nie gesehen. Ich bin gespannt auf dieses neuartige Geschmackserlebnis.
Fazit: es schmeckt genauso lecker, wie es aussieht! Allerdings bleibt Paprika einfach Paprika, egal was die Verpackung verspricht.
20.15 Uhr
Tatort-Time!
00:10 Uhr
Nachdem ich mir wie ein neugieriges Kleinkind schon den ganzen Abend überlegt habe, dass nach Mitternacht ja schon der 1. Dezember ist und ich daher rein theoretisch mein erstes Adventskalender-Päckchen öffnen darf, setze ich diese Idee vor dem Zu-Bett-Gehen auch in die Tat um.
Hallo ihr süßen Fuchs-Post-Its! Gute Nacht Welt!
