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Politik »Hands up, don’t shoot«

Politik: »Hands up, don’t shoot«
In den USA kämpft eine neue Bewegung gegen ­Rassismus und Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Hat sie eine Chance?

Jeden Tag sterben durchschnittlich zwei Menschen pro Tag durch Polizeigewalt, schätzt die Washington Post. Das Risiko, als junger Schwarzer von der Polizei getötet zu werden, ist in den USA etwa 21-mal höher als das Risiko junger Weißer. Das ist ein Skandal. Und das war lange durchaus normal in den USA.

Doch nach Freddie Grays Beerdigung – ein weiteres Opfer von Polizeigewalt – kam es Ende April in Baltimore zu großen Demonstrationen, die in Krawalle übergingen, Häuser und Autos brannten. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. Bilder kriegsähnlicher Szenen gingen um die Welt. Genau fünfzig Jahre nach der Ermordung von Malcolm X gingen in Amerika wieder Hunderttausende auf die Straße, riefen »Hands up, don’t shoot« oder »Black life matters«. Ist das nur ein Strohfeuer oder der Beginn einer neuen Bewegung?

Fünf junge Amerikaner sprachen für dieaktuellen Ausgabe von NEON mit uns über ihre Erfahrungen mit alltäglichem Rassismus und die Proteste in Baltimore. Sie alle haben bereits als Kinder von ihren Eltern gelernt, dass für sie andere Standards gelten als für ihre weißen Freunde. So wurde Jordan zum Beispiel beigebracht, sie müsse immer doppelt so hart arbeiten wie Weiße. Aaron und Anakawa meinen, dass der Rassismus ein Problem ist, dass es schon seit vielen Generationen gibt. Kala sagt, sie hätte selbst zwar nie schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht, werde aber immer etwas nervös, wenn sie Polizisten sehe. Auf das Argument, Martin Luther King hätten die blutigen Aufstände in Baltimore nicht gefallen, entgegnet Clint: »Martin Luther King hätte auch nicht gewollt, dass in den USA alle 28 Stunden ein schwarzes Kind durch Polizeigewalt ums Leben kommt, oder?«

Die komplette Reportage »Empört euch!« von Markus Feldenkirchen lest ihr in der Ausgabe 07/15 von NEON und auch digital für das Tablet auf iOS und Android. Hier können Einzelhefte des NEON-Magazins nachbestellt werden.

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